Bobby trifft zum Abschied – Rasche entscheidet

Unter der Woche war die Stimmung eher so wie ein montagmorgendlicher Blick in den Spiegel. Fünf Spiele und nur fünf Punkte, das tat weh. Klar war, gegen Himmelsthür musste ein Sieg her. Also wurde nicht nur das Spiel gegen Harsum analysiert, sondern gleich die letzten Wochen mit. Damit jeder auch wirklich auf Betriebstemperatur war, trafen wir uns geschlossen in Almstedt, besprachen Taktik und Aufstellung und machten uns dann gemeinsam auf den Weg. 

Von Beginn an zeigten wir, dass wir den Sonntag nicht mit einem weiteren Punktverlust verbringen wollten. Viel Ballbesitz, ordentliches Tempo, nur die Tore fehlten. Himmelsthür stellte sich hinten rein und hoffte darauf, dass wir uns selbst im Weg stehen. Kurz vor der Pause hatte Matti Palandt die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber im direkten Duell an Keeper Lennart Reinecke. So ging es torlos in die Kabine und man konnte sich schon denken, dass dieses Spiel heute eher über Fleißarbeit als über Fußballkunst entschieden werden würde.

Und siehe da, kaum eine Minute nach Wiederanpfiff war es soweit. Matti Palandt setzte Bobby perfekt in Szene und der "drosch" die Kugel aus spitzem Winkel mit ein wenig Mithilfe der Gastgeber ins Netz. Eins zu null. Passender konnte es kaum laufen, denn heute saß Bobby bereits im Flieger nach London. Wie lange er es da ohne Kabinenromantik, unserem MotoRien-Sporpark und den Weizen im Clubhaus aushält, bleibt abzuwarten. Zur Not erinnern wir uns einfach an seine Holland Zeit zurück und bestellen ihn wieder regelmäßig fürs Wochenende ein.

Danach kam Himmelsthür tatsächlich mal in unsere Hälfte. Erst rettete Christopher Schach in letzter Sekunde, kurz darauf musste Marius Hesse im Eins gegen Eins seine ganze Klasse zeigen. Und während Himmelsthür noch überlegte, wie man eigentlich Torchancen generiert, hatten wir im direkten Gegenzug die Riesenchance zum Zwei zu null. Tjark Marahrens wurde gut in Szene gesetzt und scheiterte erst am Keeper und beim Nachschuss an der Unterlatte. Fürs Highlightvideo reicht es vielleicht trotzdem.

Die Vorentscheidung fiel in der 79. Minute und die hatte es in sich. Marius Hesse fing einen Standard ab und leitete schnell auf Niklas Rasche weiter. Der legte die 7 Meilen Stiefel an, sprintete humorlos übers halbe Feld am Gegner vorbei und schob den Ball souverän ins Tor. Zwei zu null und Feierabend für Rasche, der danach ausgewechselt wurde. Besser kann man es eigentlich nicht machen.

In den letzten Minuten spielten wir die Partie locker runter. Am Ende stand ein verdienter Sieg und die Erkenntnis, dass wir nicht nur Ballbesitz haben, sondern auch Punkte sammeln können.